Was uns erwartet

Tropenfieber

Während sich die Erde erwärmt, rücken zahlreiche Infektionskrankheiten immer weiter nach Norden vor, auch nach Europa. Tropische Krankheiten wie Malaria, Denguefieber, Zikafieber, Chikungunyafieber, West-Nil-Virus.... werden für uns bereits zu einer ernstzunehmenden gesundheitlichen Bedrohung.

Infektionskrankheiten sind abhängig von klimatischen Bedingungen. Längere, heißere Sommer, wärmere Winter oder höhere jährliche Niederschläge können es Vektororganismen wie Zecken, Stechmücken und Nagetieren ermöglichen, ihre Lebensräume auszuweiten. Dadurch könnten in Gebieten wie Deutschland plötzlich Krankheiten auftreten, die hier vorher unbekannt waren.

Im ungewöhnlich heißen Sommer 2018 stiegen Infektionen mit dem West-Nil-Virus in Europa im Vergleich zu den vorherigen vier Jahren auf besorgniserrenge Weise an. Vom Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten wurden 1503 Fälle der durch Stechmücken übertragenen Krankheit in Europa registriert. Leider verliefen 180 von ihnen tödlich1. Zu den betroffenen Ländern gehörten Italien, Griechenland, Ungarn, Serbien und Rumänien.

Auch Chikungunya-Fieber, Dengue-Fieber, Malaria und viszerale Leishmaniose könnten zukünftig häufiger auftreten2. Durch das wärmere Klima haben sich auch durch Zecken übertragenen Krankheiten wie Borreliose und Enzephalitis stärker ausgebreitet3. Selbst durch Lebensmittel übertragbare Krankheiten (wie Salmonellen und Campylobacter) breiten sich bei höheren Temperaturen leicher aus - was bedeutet, dass höhere Durchschnittstemperaturen die Lebensmittelsicherheit ernsthaft beeinträchtigen könnten4. Schließlich wird der Klimawandel auch die Wasserqualität und -verfügbarkeit (sowohl Trinkwasser als auch Badegewässer) beeinflussen. Durch Wasser übertragende Krankheiten, wie sie durch Kryptosporidien im Trinkwasser und Vibrionen im Badegewässer verursacht werden, werden zu einem steigenden Risiko5.

Unsere Gesundheit steht auf dem Spiel, wir müssen jetzt handeln!

Quellenangaben

  1. European Centre for Disease Prevention and Control - Climate Changes in Europe ↩︎

  2. Semenza, J. C., & Suk, J. E. (2017). Vector-borne diseases and climate change: a European perspective. FEMS microbiology letters, 365(2), fnx244. https://doi.org/10.1093/femsle/fnx244 ↩︎

  3. Ostfeld, R. S., & Brunner, J. L. (2015). Climate change and Ixodes tick-borne diseases of humans. Philosophical Transactions of the Royal Society B: Biological Sciences, 370(1665), 20140051. https://doi.org/10.1098/rstb.2014.0051 ↩︎

  4. Yun, J., Greiner, M., Höller, C., Messelhäusser, U., Rampp, A., & Klein, G. (2016). Association between the ambient temperature and the occurrence of human Salmonella and Campylobacter infections. Scientific reports, 6, 28442. ↩︎

  5. Rathke, 9 Aug 2019, Vibrionen in der Ostsee: Erster Todesfall in MV – vier weitere Infektionen, Ostsee Zeitung. ↩︎