Halten wir zusammen?

Die Bekämpfung des Klimawandels erfordert internationale Zusammenarbeit und Solidarität der gesamten Menschheit in einem noch nie zuvor benötigten Ausmaß. Um Kipppunkte im Klimasystem zu vermeiden und die Erde in einem stabilen, sicheren Bereich zu halten, müssen wir die globale Erwärmung auf unter 1,5°C halten¹. Mit unserer derzeitigen Emissionsrate werden wir bereits in weniger als 10 Jahren soviel CO2 freigesetzt haben, das diese Grenze überschritten wird². Wie können wir den benötigten rapiden Rückgang der CO2-Emissionen erreichen? Die Antwort ist einfach und schmerzhaft: Wir müssen aufhören, uns auf das Wirtschaftswachstum zu konzentrieren und stattdessen alles daran setzen, die Emissionen zu reduzieren! Dies wird jedoch zu Massenunruhen führen, wenn wirtschaftlich weniger gut gestellte Menschen am meisten darunter leiden werden. Der einzige Weg, dies zu verhindern, ist Solidarität. Die elementaren Lebensgrundlagen wie Wohnen, Gesundheitsversorgung und bezahlbare Lebensmittel müssen für Milliarden von Menschen garantiert werden. Durch Zusammenarbeit und Solidarität beim Übergang zu einer CO2-freien Wirtschaft müssen wir allen Ländern und Einzelpersonen ermöglichen, ökologisch nachhaltig zu leben, ohne in Armut zu geraten. Klimawandel und soziale Belange sind daher grundsätzlich miteinander verbunden und sollten nicht von einander losgelöst adressiert werden³. Wenn die sozialen Fragen außen vor gelassen werden, wird dies zu katastrophalen humanitären Folgen, sozialen Unruhen, Migrationskrisen, Bürgerkriegen… führen. Dies könnte alle Fortschritte auf dem Weg zur Nachhaltigkeit gefährden oder sogar zum Erliegen bringen.

Die globale Erwärmung ist eine außergewöhnliche Chance für Gesellschaften und Menschen, in ein Zeitalter des Altruismus und der Zusammenarbeit einzutreten. Wir brauchen mehr denn je sozialen und internationalen Zusammenhalt, um die größte Herausforderung, vor der unsere Spezies je stand, erfolgreich zu bewältigen. Nur gemeinsam können wir es schaffen!