Heißer Krieg!

Ein immer kleiner werdender Kuchen wird zu Verteilungskämpfen innerhalb und zwischen den Ländern, einschließlich der Atommächte, führen. Mit der Zunahme von extremen Wetterphänomenen werden sich die Lebensbedingungen vieler Menschen drastisch verschlechtern. Die Folge: Politische Konflikte um knappe Ressourcen und territoriale Kontrolle verschärfen sich.

Es wird niemanden überraschen, dass ein “kleiner werdender Kuchen” Konflikte innerhalb und zwischen Ländern - auch zwischen Atommächten - anheizt. Wenn extreme Wetterereignisse immer häufiger werden, werden politische Konflikte um knappe Ressourcen und territoriale Kontrolle zunehmen1.

Die Lebensbedingungen vieler Menschen werden sich drastisch verschlechtern. Dies gefährdet die politische Stabilität erheblich. Viele der vom Klimawandel besonders stark bedrohten Regionen befinden sich in politisch instabilen Ländern, die ohnehin bereits ein hohes Maß an Konflikten aufweisen2. Schwindende Ressourcen, Preisschocks bei Nahrungsmitteln und Dürren können zu Bürgerunruhen beitragen, was wiederum die Wahrscheinlichkeiten größerer Proteste, Bürgerkriege und Regimewechsel erhöht. Viele Konflikte des letzten Jahrzehnts, insbesondere in Westasien und Afrika südlich der Sahara, wurden durch den Klimawandel beeinflusst34.

Regionale und interne Konflikte haben das Potenzial, sich international auszuweiten. Politische Instabilität aber gefährdet internationale Abkommen und die Fähigkeit der Weltgemeinschaft, die globale Bedrohung durch den Klimawandel zu bewältigen5. Das US-Verteidigungsministerium hat prognostiziert, dass der Klimawandel die globalen Konflikte verschärfen wird und betrachtet deshalb mehr als die Hälfte ihrer Militärbasen als gefährdet6.

Der Klimawandel stellt eine dramatische Bedrohung für den Weltfrieden dar. Unter anderem bereiten mögliche politische Spannungen zwischen Atomwaffenmächten Anlass zur Sorge. In einer Zeit, in der die Weltgemeinschaft zusammenarbeiten muss, um den Klimawandel zu bekämpfen, droht eben jener Klimawandel die Nationen weiter auseinanderzutreiben. Durch unser jetztiges Handeln geben wir den Ausschlag dafür, ob unsere Kinder und Kindeskinder in einer friedlichen Welt leben werden.

Quellenangaben

  1. US Department of Defense. (July 2015). Response to Congressional Inquiry on National Security Implications of Climate-Related Risks and a Changing Climate. Congressional report. ↩︎

  2. Institute for Economics & Peace (June 2019). Global Peace Index 2019: Measuring Peace in a Complex World, Sydney, p.43. ↩︎

  3. Bollfrass A, Shaver A (2015). The Effects of Temperature on Political Violence: Global Evidence at the Subnational Level. PLOS ONE 10(5): e0123505. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0123505 ↩︎

  4. Gleick, P. H. (2014). Water, drought, climate change, and conflict in Syria. Weather, Climate, and Society, 6(3), 331-340. https://doi.org/10.1175/WCAS-D-13-00059.1 ↩︎

  5. Mach, K. J., et al (12 June 2019). Climate as a risk factor for armed conflict. Nature, 571, 193–197. doi:10.1038/s41586-019-1300-6 ↩︎

  6. Crawford, N. (12 June 2019). Pentagon Fuel Use, Climate Change, and the Costs of War. Watson Institute of Public International Affairs. ↩︎